Welche Funktion hat Eisen im Körper?
Eisen ist ein unverzichtbarer Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Das Spurenelement ist vor allem für den Sauerstofftransport im Blut wichtig. Eine zu geringe Eisenzufuhr führt dazu, dass die Sauerstoffversorgung des Organismus beeinträchtigt ist.
Mit der Zeit treten dadurch diverse Mangelerscheinungen auf. Erste Symptome eines Mangels an Eisen sind unter anderem Müdigkeit und Leistungsschwäche. Ein anhaltender Eisenmangel kann zu einer als Eisenmangelanämie bezeichneten Blutarmut führen.
Wie hoch ist der tägliche Eisenbedarf?
- Der Eisenbedarf von erwachsenen Menschen liegt laut den Referenzwerten der DGE bei 10 Milligramm bis 15 Milligramm.
- Frauen brauchen wegen des Verlusts von Blut während der Menstruation mehr Eisen als Männer.
- Während der Schwangerschaft haben Frauen sogar einen täglichen Bedarf von rund 30 Milligramm.¹
Täglicher Eisen-Bedarf
Für Babys, Kinder, Jugendliche und Erwachsene
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Wie lässt sich der Eisenbedarf decken?
Da unser Körper Eisen nicht selbst bilden kann, ist eine regelmäßige Zufuhr mit der Nahrung wichtig. Gesunde Menschen können mit einer ausgewogenen Ernährung normalerweise genug Eisen aufnehmen, um ihren Tagesbedarf zu decken. Eisenreiche Lebensmittel sind z.B. Leber, Fleisch, Eier und Pilze.
Wie kommt es zu einer Überdosierung von Eisen?
Wenn man nicht gerade regelmäßig sehr große Mengen Leber isst, ist eine Eisen-Überdosierung mit Lebensmitteln äußerst unwahrscheinlich. Das liegt unter anderem daran, dass der Körper lediglich einen Teil des Eisens aus der Nahrung aufnehmen kann.
Wenn die Eisenspeicher gefüllt sind, liegt die Resorptionsrate gerade einmal bei ungefähr 10 Prozent. Bei gesunden Menschen kommt es deshalb normalerweise nur durch die unkontrollierte Einnahme von Eisenpräparaten zu einer Überdosierung.
Eisenüberladung durch regelmäßige Bluttransfusionen
Manche Krankheiten erfordern regelmäßige Bluttransfusionen. Da das Hämoglobin der wichtigste Eisenspeicher ist, gelangt auf diesem Weg zwangsläufig auch Eisen in den Körper des Patienten. Dadurch kann es als unerwünschte Begleiterscheinung der Behandlung zu einem Eisenüberschuss kommen.
Symptome: Wie macht sich eine Eisen-Überdosierung bemerkbar?
Eine Eisenüberladung des Organismus kann sich durch verschiedene Symptome äußern. Welche Beschwerden aufgrund des Eisenüberschusses genau auftreten, hängt natürlich nicht zuletzt von der Höhe der Eisenwerte ab.
Schwächegefühl und Müdigkeit
Magenkrämpfe
Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt
Schmerzende Gelenke
Reduzierte Libido bis hin zu Impotenz
Dunkle Verfärbungen der Haut
Welche Folgen hat eine dauerhafte Überdosierung von Eisen?
Nimmt man über Jahre zu viel Eisen ein, hat das über kurz oder lang schwerwiegende Folgen für die Gesundheit. Die Organe und die Blutgefäße werden geschädigt. Das Immunsystem wird geschwächt und das Risiko für diverse Gesundheitsprobleme steigt.
- Leberschäden bis hin zu einer Leberzirrhose
- Entwicklung einer Schilddrüsenunterfunktio
- Erkranken an Diabetes durch Schäden an der Bauchspeicheldrüse
- Herzprobleme wie Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz.
Wie wird eine Eisen-Überdosierung diagnostiziert?
Aufgrund der mit einem Eisenüberschuss verbundenen Folgen für die Gesundheit ist eine zeitnahe Diagnose essenziell. Bei Symptomen einer Eisenüberladung sollte man deshalb unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Blutwerte kontrollieren zu lassen. Zusätzlich können bei Bedarf Gewebeproben und bildgebende Verfahren bei der Diagnose helfen.
Behandlung eines Eisenüberschusses
Wie die Eisenüberladung behandelt werden kann, hängt unter anderem von der genauen Ursache ab. Bei einer zu hohen Eisenaufnahme lässt sich das überschüssige Eisen mit einem Aderlass aus dem Körper entfernen. Erfordern krankheitsbedingte Anämien regelmäßige Bluttransfusionen, muss der Eisenspiegel hingegen medikamentös gesenkt werden.
Eisenüberladung durch Hämochromatose
Die auch als Eisenspeicherkrankheit bezeichnete Hämochromatose hat meist genetische Ursachen. Bei Betroffenen steigt die Eisenmenge im Körper mit der Zeit auf ein Vielfaches der normalen Eisenwerte an. Dadurch kommt es auf Dauer zu schweren Organschäden.
Wie wird Hämochromatose behandelt?
Um den Eisenspiegel bei Menschen mit Hämochromatose zu senken, sind lebenslang regelmäßige Aderlässe erforderlich. Bei manchen Patienten reicht die Aderlass-Therapie als alleinige Maßnahme zur Behandlung der Eisenspeicherkrankheit allerdings nicht aus.
In diesem Fall kommen zusätzlich oder alternativ Medikamente zum Einsatz, um der übermäßigen Ablagerung von Eisen im Körper entgegenzuwirken. Unabhängig davon ist es natürlich wichtig, den Verzehr von eisenreichen Lebensmitteln zu reduzieren.
Warum sollte man Eisenpräparate nur bei Bedarf einnehmen?
Aufgrund der möglichen Folgen einer Überdosierung sollte man Eisenpräparate nur einnehmen, wenn aufgrund eines Mangels ein Bedarf dafür besteht. Um diesen zu diagnostizieren, kann man einen Eisenmangel-Test machen.
Eine gängige Testmethode ist z.B. die Messung des Ferritinwerts. Ferritin ist ein wichtiger Eisenspeicher, in dem sich bei einem gesunden Menschen knapp 20 Prozent des gesamten Eisens befinden.
Ist der Ferritinwert zu niedrig, liegt ein Eisenmangel vor. Ist er hingegen zu hoch, deutet das auf einen Eisenüberschuss hin. Die Testergebnisse helfen somit dabei, eine bedarfsgerechte Versorgung mit Eisen zu gewährleisten.
Das Wichtigste zur Eisen-Überdosierung
- Ohne geeignete Therapie kann ein Eisenüberschuss schwerwiegende Schäden an der Leber und anderen Organen verursachen.
- Bei gesunden Menschen ist eine Überdosierung von Eisen mit Lebensmitteln praktisch ausgeschlossen.
- Regelmäßige Bluttransfusionen aufgrund bestimmter Krankheiten können zu einer Eisenüberladung führen.
- Die Erkrankung Hämochromatose führt zu einer übermäßigen Aufnahme von Eisen aus der Nahrung.
- Die Behandlung eines Eisenüberschusses kann mit Aderlässen sowie mit Medikamenten erfolgen.
- Eisenpräparate sollten zur Vermeidung einer Überdosierung nicht eigenständig dosiert eingenommen werden.
Wichtig zu wissen
Quellen
¹Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: empfohlene Eisenzufuhr. URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/eisen/?L=0 (Stand 10.05.2023).