Vitamin-K-Mangel: Symptome & Folgen

Bei Vitamin K handelt es sich um eine Gruppe von fettlöslichen Vitaminen. Ein Mangel kann unter anderem eine erhöhte Neigung zu Blutungen und brüchige Knochen zur Folge haben. Der Tagesbedarf lässt sich normalerweise mit Lebensmitteln decken. Ein Vitamin-K-Mangel wird meist durch Krankheiten verursacht. Um ihn zu beheben, erhalten Betroffene Vitamin K entweder oral oder als Injektion. Mehr Details erfährst Du im NovoDaily Ratgeber.
Vitamin-K-Mangel: Symptome & Folgen

Inhalt

Was ist Vitamin K?

Es gibt verschiedene Formen von Vitamin K. Für den Körper des Menschen sind davon Phyllochinon und Menachinon bedeutsam. Vitamin K1 (Phyllochinon) ist in Grünpflanzen und Algen enthalten. Menachinon bzw. Vitamin K2 wird hingegen von Bakterien gebildet.

Das fettlösliche Vitamin ist vor allem für die Bildung von Gerinnungsfaktoren und damit für die Blutgerinnung wichtig. Davon abgesehen spielt Vitamin K für das Zellwachstum, den Knochenstoffwechsel und die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems eine Rolle.

Welche Ursachen hat ein Vitamin-K-Mangel?

Erwachsene haben laut DGE einen Tagesbedarf von 60 µg – 80 µg Vitamin K.1 Diese Menge lässt sich in der Regel problemlos mit der Nahrung aufnehmen. Ein ernährungsbedingter Vitamin-K-Mangel ist sehr unwahrscheinlich.

Vitamin-K-Bedarf nach Geschlecht und Alter
Vitamin-K-Bedarf nach Geschlecht und Alter

Lebensmittel mit viel Vitamin K

Um den Tagesbedarf zu decken und einen Mangel zu vermeiden, eignen sich z.B. folgende Lebensmittel:

  • Aal
  • Brokkoli
  • Eier
  • Fleisch
  • Forelle
  • Grünkohl
  • Kichererbsen
  • Leber
  • Pistazien
  • Spinat

Vitamin-K-Mangel durch Krankheiten

Meist wird ein Vitamin-K-Mangel durch ein gesundheitliches Problem verursacht. Bestimmte Krankheiten können die Aufnahme von Fetten oder Vitamin K aus der Nahrung stören. Das führt dann früher oder später trotz Zufuhr in ausreichender Menge mit der Ernährung zu einem Mangel.

  • Krankheitsbedingte Ursachen für Vitamin-K-Mangel sind vor allem:
  • Erkrankungen des Darms
  • Funktionsstörungen der Galle
  • Erkrankungen der Leber
  • Starkes Übergewicht
  • Bestimmte Medikamente
  • Mukoviszidose

Erkrankungen des Darms

Chronische Darmkrankheiten wie Zöliakie und Morbus Crohn beeinträchtigen die Darmflora. Dadurch können Vitamine und andere Nährstoffe im Darm nicht mehr richtig aufgenommen werden. Das kann unter anderem einen Mangel an Vitamin K zur Folge haben.

Funktionsstörungen der Galle

Um das fettlösliche Vitamin K aus der Nahrung aufnehmen zu können, benötigt der Körper die in der Leber gebildete Gallenflüssigkeit. Steht davon nicht genug zur Verfügung, kann das zu einem Mangel an Vitamin K und weiteren wichtigen Nährstoffen führen.

Erkrankungen der Leber

Zu den Aufgaben der Leber zählt unter anderem die Verwertung und Speicherung von fettlöslichen Vitaminen. Ist sie aufgrund einer Krankheit oder durch Alkoholmissbrauch geschädigt, kann sie diese Funktion nicht mehr erfüllen.

Starkes Übergewicht

Vitamin K wird nicht nur in der Leber, sondern auch im Fettgewebe gespeichert. Dieser Umstand kann bei Menschen mit starkem Übergewicht dazu führen, dass es trotz regelmäßiger Zufuhr mit der Ernährung zu Mangelerscheinungen kommt.

Medikamente

Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die einen Vitamin-K-Mangel begünstigen können. Dazu zählen z.B. Antibiotika und Blutverdünner. Je nach Medikament wird die Wirkung von Vitamin K gehemmt oder die Aufnahme in den Körper blockiert.

Mukoviszidose

Mukoviszidose ist eine genetisch bedingte Erkrankung des Stoffwechsels. Bei den meisten Betroffenen ist die Bildung wichtiger Enzyme in der Bauchspeicheldrüse eingeschränkt. Das führt sehr oft zu einer unzureichenden Fettresorption und einem Mangel an Vitamin K und anderen fettlöslichen Vitaminen.2

Symptome: Wie äußert sich ein Vitamin-K-Mangel?

Ein Vitamin-K-Mangel hat unter anderem zur Folge, dass die Bildung von Gerinnungsfaktoren gestört ist. Gerinnungsfaktoren sind Proteine, die für die Blutgerinnung notwendig sind. Von einem Mangel Betroffene neigen deshalb vermehrt zu Blutungen.

Dies macht sich unter anderem durch häufiges Nasenbluten und Zahnfleischbluten bemerkbar. Außerdem kommt es sehr leicht zu blauen Flecken, die zudem nur langsam verheilen. Gelegentlich kann es sogar zu Blutungen im Magen kommen.

Weitere Symptome eines Vitamin-K-Mangels

Abgesehen von vermehrten Blutungen kann ein leichter Mangel an Vitamin z.B. folgende Symptome auslösen:

  • Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Antriebslosigkeit
  • Müdigkeit
  • Infektanfälligkeit
  • Konzentrationsprobleme

Mögliche Folgen eines schweren Vitamin-K-Mangels

Ein anhaltender Vitamin-K-Mangel kann schwerwiegende Folgen haben. Das Risiko für ein Erkranken an Osteoporose steigt und es kann leichter zu Knochenbrüchen kommen. Zudem kann der Mangel an Vitamin K ein Erkranken an Arteriosklerose begünstigen.

Vitamin-K-Mangel bei Neugeborenen

Säuglinge haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Vitamin-K-Mangels. Das liegt unter anderem daran, dass sie sowohl im Mutterleib als auch mit der Muttermilch nicht genug davon erhalten.

Zudem befinden sich im Darm des Babys nach seiner Geburt noch zu wenige Bakterien, die Menachinon (Vitamin K2) bilden können. Die Einnahme von Medikamenten wie Blutverdünnern und Antibiotika durch die Mutter kann das Risiko eines Vitamin-K-Mangels während der Stillzeit zusätzlich erhöhen.

Vitamin-K-Prophylaxe für Neugeborene

Die unzureichende Versorgung mit Vitamin K kann bei Neugeborenen unter anderem lebensbedrohliche Hirnblutungen auslösen. Um das zu vermeiden, erhalten Säuglinge nach der Geburt vom Kinderarzt Vitamin K.

Wie wird ein Vitamin-K-Mangel diagnostiziert?

Bei möglichen Symptomen eines Vitamin-K-Mangels sollte man selbstverständlich zeitnah einen Arzt aufsuchen. Der Arzt wird den Patienten untersuchen und ihm Blut abnehmen, um die Blutgerinnung zu überprüfen. Die Diagnose erfolgt dann anhand der Symptome und der Ergebnisse des Blutgerinnungstests.

Wie lässt sich ein Vitamin-K-Mangel beheben?

Um einen bestehenden Vitamin-K-Mangel zu beheben, erhalten Erwachsene ein passend dosiertes Vitamin-K-Präparat. Die Gabe kann entweder oral, intravenös als Infusion oder intramuskulär erfolgen.

Davon abgesehen müssen eventuell vorhandene Krankheiten behandelt werden, die den Mangel an Vitamin K überhaupt erst ausgelöst haben. Welche Maßnahmen in diesem Fall erforderlich sind, hängt natürlich von der genauen Erkrankung ab.

Vorbeugung: Wie lässt sich ein Vitamin-K-Mangel vermeiden?

Bei gesunden Menschen reicht eine ausgewogene Ernährung normalerweise aus, um einen Vitamin-K-Mangel zu vermeiden. Gute Quellen für das fettlösliche Vitamin sind z.B. grüne Gemüsesorten wie Brokkoli, Spinat und Grünkohl.

Vitamin-K-Mangel mit Lebensmitteln vermeiden

Vitamin-K-Mangel mit Nahrungsergänzungsmitteln vermeiden?

Meist ist die zusätzliche Einnahme von Vitamin K als Nahrungsergänzungsmittel für eine bedarfsgerechte Versorgung nicht notwendig. Wenn Krankheiten zu einem Mangel bzw. zu einem erhöhten Bedarf geführt haben, kann das jedoch anders aussehen.

Um den individuellen Bedarf an Vitamin K und weiteren wichtigen Mikronährstoffen zu ermitteln, kann z.B. eine Genanalyse helfen. Die Laborergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse, auf deren Grundlage Du Dir Deine persönliche Mischung aus Vitaminen und Mineralstoffen zusammenstellen lassen kannst.

Das Wichtigste zum Vitamin-K-Mangel auf einen Blick

  • Gesunde Menschen können einen Vitamin-K-Mangel mit einer ausgewogenen Ernährung vermeiden.
  • Überwiegend wird ein Vitamin-K-Mangel durch Krankheiten oder die Einnahme bestimmter Medikamente verursacht.
  • Zu den Symptomen eines Mangels an Vitamin K zählen z.B. blaue Flecken und eine erhöhte Neigung zu Blutungen.
  • Die Behandlung des Mangels erfolgt mithilfe eines Vitamin-K-Präparats, das oral oder als Injektion verabreicht wird.
  • Bei Neugeborenen kann ein Vitamin-K-Mangel zu lebensbedrohlichen Hirnblutungen führen.

Wichtig zu wissen

Leidest Du an Beschwerden, bestimmten Erkrankungen oder vermutest Mangelerscheinungen? Dann suche bitte unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf, um das zu besprechen.

Quellen

1 Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.: Schätzwerte für eine angemessene Vitamin-K-Zufuhr (letzte Überarbeitung: 2000). URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-k/?L=0 (zuletzt aufgerufen am: 18.08.2022).

2 Jagannath VA, Thaker V, Chang AB, Price AI: Nahrungsergänzung mit Vitamin K bei Mukoviszidose (Veröffentlichung: 16.07.2020). URL: https://www.cochrane.org/de/CD008482/CF_nahrungserganzung-mit-vitamin-k-bei-mukoviszidose (zuletzt aufgerufen am: 18.08.2022).

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