Wofür braucht der Körper Vitamin K?
Es gibt verschiedene Formen von Vitamin K. Dazu zählen das von Grünpflanzen gebildete Phyllochinon (Vitamin K1) und Menachinon (Vitamin K2). Menachinon wird von Bakterien gebildet, die unter anderem auch im Darm des Menschen vorkommen. Mit der Nahrung nimmt man hauptsächlich Phyllochinon auf.
Vitamin K ist im Körper z.B. für die Blutgerinnung und die Stabilität der Knochen wichtig. Ein Mangel wird meist durch Erkrankungen oder Medikamente verursacht. Er führt unter anderem zu einem erhöhten Risiko für Blutungen und Knochenbrüche. Ob ein Mangel vorliegt, lässt sich mit einer Untersuchung des Blutes herausfinden.
Wie hoch ist der Vitamin-K-Tagesbedarf von Erwachsenen?
Der Tagesbedarf an Vitamin K hängt vom Alter und vom Geschlecht ab. Die DGE hat in ihren Referenzwerten folgende Schätzwerte für eine angemessene Vitamin-K-Zufuhr festgelegt:
- Erwachsene Männer bis 51 Jahre haben einen Tagesbedarf von 70 µg.
- Ab 51 Jahren sollten Männer mit 80 µg etwas mehr Vitamin K zu sich nehmen.
- Erwachsende Frauen bis 51 Jahre haben einen Vitamin-K-Tagebedarf von 60 µg.
- Ab einem Alter von 51 steigt der Bedarf bei Frauen auf 65 µg.
- Während der Schwangerschaft und der Stillzeit ist der tägliche Bedarf an Vitamin K mit 60 µg nicht erhöht.1
Wie hoch ist der Vitamin-K-Tagesbedarf von Kindern und Jugendlichen?
Der Vitamin-K-Tagesbedarf variiert bei Kindern und Jugendlichen je nach Alter und Geschlecht. Die DGE hat in ihren Referenzwerten folgende Schätzwerte für die tägliche Zufuhr festgelegt:
- Kinder zwischen 1 und 7 Jahren benötigen pro Tag 15 µg – 20 µg Vitamin K.
- Zwischen 7 und 13 Jahren haben Kinder beider Geschlechter einen täglichen Bedarf von 30 µg – 40 µg.
- Bei Jungen und Mädchen von 13 bis 15 beträgt der Vitamin-K-Tagesbedarf 50 µg.
- Ab 15 bis 19 Jahre benötigen männliche Jugendliche 70 µg und weibliche Jugendliche 60 µg Vitamin K pro Tag.2
Wie hoch ist der Vitamin-K-Tagesbedarf von Säuglingen?
Direkt nach der Geburt schätzt die DGE den täglichen Vitamin-K-Bedarf von Säuglingen auf 4 µg. Zwischen 4 und 12 Monaten steigt der Tagesbedarf von Babys auf 10 µg.3 Unabhängig davon benötigen Neugeborene zusätzliches Vitamin K, da die Versorgung mit der Muttermilch zur Vermeidung eines Mangels nicht ausreicht.
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt in der Regel die dreimalige orale Gabe von jeweils 2 mg innerhalb der ersten 6 Lebenswochen.4 Obwohl diese Menge den Tagesbedarf deutlich überschreitet, sind dadurch normalerweise keine Nebenwirkungen zu erwarten.
Vitamin-K-Tagesbedarf nach Alter und Geschlecht
Lässt sich der Vitamin-K-Bedarf mit Lebensmitteln decken?
Vitamin K ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Eine ausgewogene Ernährung reicht normalerweise vollkommen aus, um den Tagesbedarf eines gesunden Menschen zuverlässig zu decken.
Eine gute Quelle für Vitamin K in Form von Phyllochinon ist vor allem grünes Blattgemüse wie Spinat oder Grünkohl. Tierische Lebensmittel wie Eier und Fleisch enthalten auch Vitamin K in Form von Menachinon.
Ist ein Überschreiten des Tagesbedarfs gefährlich?
Im Gegensatz zu anderen fettlöslichen Vitaminen verursacht Vitamin K bei gesunden Erwachsenen keine Nebenwirkungen, wenn man es überdosiert. Ein Überschreiten der Tagesdosis mit der Nahrung oder Vitaminpräparaten gilt als unbedenklich.
Ein Risiko besteht in der Regel nur dann, wenn eine Krankheit eine erhöhte Neigung zu Thrombosen verursacht. Das liegt daran, dass Vitamin K die Wirkung bestimmter Blutverdünner hemmen kann. In diesem Fall kann eine reduzierte Zufuhr sinnvoll sein.
Vitamin-K-Tagesbedarf decken: Sind Nahrungsergänzungsmittel notwendig?
Gesunde Menschen nehmen mit der Nahrung genug Vitamin K auf, um ihren Tagesbedarf zu decken. Die zusätzliche Einnahme als Nahrungsergänzungsmitte ist normalerweise nur zum Ausgleich eines bestehenden Mangels notwendig.
Ob bei Dir ein zusätzlicher Bedarf für bestimmte Nährstoffe besteht, kannst Du z.B. mit einer Genanalyse herausfinden. Die Analyseergebnisse helfen Dir dabei, eine genau an Deine Bedürfnisse angepasste Mikronährstoffmischung zusammenstellen zu lassen.
Das Wichtigste zum Vitamin-K-Tagesbedarf auf einen Blick
- Der tägliche Vitamin-K-Bedarf von Erwachsenen liegt je nach Geschlecht und Alter bei 60 Mikrogramm bis 80 Mikrogramm.
- Mit den richtigen Lebensmitteln können gesunde Menschen ihren Tagesbedarf problemlos decken.
- Bestimmte Erkrankungen wie Störungen der Fettverdauung und Medikamente können den Bedarf erhöhen.
- Neugeborene erhalten vom Kinderarzt mehrere Dosen Vitamin K, die deutlich über dem tatsächlichen Tagesbedarf liegen.
- Um einem (meist krankheitsbedingten) Mangel entgegenzuwirken, wird oral oder als Injektion verabreichtes Vitamin K eingesetzt.
Wichtig zu wissen
Quellen
1 Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.: Schätzwerte für eine angemessene Vitamin-K-Zufuhr (letzte Überarbeitung: 2000). URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-k/?L=0 (zuletzt aufgerufen am: 18.08.2022).
2 Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.: Schätzwerte für eine angemessene Vitamin-K-Zufuhr (letzte Überarbeitung: 2000). URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-k/?L=0 (zuletzt aufgerufen am: 18.08.2022).
3 Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.: Schätzwerte für eine angemessene Vitamin-K-Zufuhr (letzte Überarbeitung: 2000). URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-k/?L=0 (zuletzt aufgerufen am: 18.08.2022).
4 Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin Berlin: Vitamin-K-Prophylaxe bei Neugeborenen (Veröffentlichung: 2013). URL: https://www.dgkj.de/fileadmin/user_upload/Stellungnahmen/1304_SN_VitK.pdf (zuletzt aufgerufen am: 18.08.2022).