Welche Blutgruppen gibt es?
Weltweit sind 43 Blutgruppensysteme bekannt, nach denen Blutgruppen sortiert werden können.
Die beiden bekanntesten und wichtigsten, die auch in Deutschland zur Anwendung kommen, sind das AB0- und das Rhesussystem.
Das AB0-System
Beim AB0-System werden die Blutgruppen nach dem vorhandenen Antigen unterschieden und dementsprechend in vier Gruppen eingeteilt: A, B, AB und 0 (Null).
Der Buchstabe gibt dabei an, welches Antigen auf der Membran der roten Blutkörperchen vorhanden ist: A oder B. Bei der Blutgruppe AB sind beide Antigene vorhanden, wohingegen sich bei Menschen mit der Blutgruppe 0 gar keine Antigene im Blut befinden.
Das Rhesus-System
Beim Rhesussystem wird der sogenannte Rhesus-Faktor angegeben. Auch hierbei handelt es sich um verschiedene Antigene auf der Oberfläche von Erythrozyten. Das ausschlaggebende ist das Antigen D. Hiermit wird zwischen „Rhesusfaktor positiv (Rh+)“ und „Rhesusfaktor negativ (Rh-)“ unterschieden.
Blutgruppen mit besonderen Eigenschaften
Insgesamt gibt es im AB0-/Rhesus-System acht verschiedene Blutgruppenvarianten:
- A+
- A-
- B+
- B-
- AB+
- AB-
- 0+
- 0-
Bei einer Bluttransfusion müssen die Blutgruppen von Spender und Empfänger übereinstimmen.
Blutgruppen: Was ist zu beachten?
- Personen mit Blutgruppe 0 gelten als Universalspender, da sie an alle anderen Blutgruppen spenden können. Selbst können sie allerdings nur Spenden aus der gleichen Blutgruppe erhalten.
- Menschen mit der Blutgruppe AB gelten hingegen als Universalempfänger, da sie von allen anderen Blutgruppen Blut empfangen können. Spenden können sie hingegen nur für ihre eigene Blutgruppe.
- Bei den Blutgruppe A oder B kann jeweils an Menschen mit A bzw. B oder AB gespendet werden. Aber es kann nur von Personen mit A bzw. B oder 0 empfangen werden.
Welche Blutgruppe habe ich?
Es ist nicht zwingend notwendig, dass Du Deine Blutgruppe kennst. Vor Bluttransfusionen oder Operationen wird diese ohnehin bei jedem Patienten vom Arzt bestimmt.
Dennoch kann es interessant sein, seine Blutgruppe zu kennen. Denn diese beeinflusst unter anderem die Wahrscheinlichkeit, an bestimmten Krankheiten zu erkranken.
Um seine eigene Blutgruppe herauszufinden, gibt es verschiedene Varianten zur Blutgruppenbestimmung:
- Der Blick in Dokumente wie den Impfpass
- Die Untersuchung beim Hausarzt
- Ein Schnelltest aus der Apotheke
Impfausweis oder andere Dokumente prüfen
Oft lässt sich die eigene Blutgruppe durch einen Blick in die folgenden Dokumente herausfinden.
- Wer Blutspender ist, findet die Blutgruppe in seinem Blutspendeausweis.
- Auch in einem Notfallausweis der Krankenkasse oder einer Stiftung ist die Blutgruppe angegeben.
- Eine weitere Möglichkeit ist der Impfpass. Dort ist die Blutgruppe allerdings nicht standardmäßig eingetragen.
- Für Frauen kann der Mutterpass Auskunft geben. Die Blutgruppe steht hinten auf den Notfall-Seiten.
- Auch ein Blick in alte Ergebnisse von Blutuntersuchungen kann aufschlussreich sein.
Bestimmung beim Hausarzt
Falls die Suche in den Dokumenten keine Ergebnisse bringt, kannst Du beim nächsten Hausarztbesuch beim Arzt nachfragen. Wurde schon einmal ein Blutbild gemacht, sollte Deinem Hausarzt die Blutgruppe bekannt sein.
Falls nicht, kann sie durch einen Bluttest in der Arztpraxis bestimmt werden. Für die Bestimmung im Labor fallen Kosten von ungefähr 25 € an.
Bestimmung durch Blutspenden
Blutspender zu werden, ist eine weitere Möglichkeit, seine Blutgruppe herauszufinden und gleichzeitig etwas Gutes zu tun.
Ein weiterer großer Vorteil beim Blutspenden: Bei jeder Spende wird das Blut des Spenders auf Auffälligkeiten oder Krankheitserreger untersucht. So hat nicht nur der zukünftige Empfänger, sondern auch Du die Sicherheit, dass alles in Ordnung ist und Du gesund bist.
Selbsttest aus der Apotheke
Eine einfache Möglichkeit, wie Du Deine Blutgruppe schnell und einfach zu Hause bestimmten kannst, ist ein Blutgruppenselbsttest aus einer Apotheke. Dieser kostet etwa 20 € und ermöglicht Dir, die Blutgruppe und den Rhesusfaktor mithilfe eines Blutgruppen-Schnelltests selbst herauszufinden.
Solch ein Schnelltest funktioniert mit wenig Aufwand:
- In der Testpackung befindet sich eine kleine Karte mit vier Feldern. Diese müssen mit ein bisschen Wasser mit der beigelegten Pipette beträufelt werden. Wichtig dabei ist, dass die Karte nicht mit den Fingern berührt wird.
- Anschließen wird die gewählte Fingerkuppe gut gereinigt und mit dem enthaltenen Alkoholtupfer desinfiziert.
- Mit einer beigelegten Lanzette wird nun in den Finger gepikst, bis einige Tröpfchen Blut austreten.
- Diese Bluttropfen werden mit den vier kleinen, beigelegten Sticks aufgefangen und in die vier Felder der Karte gegeben.
- Für jedes Feld der Karte sollte ein separater Bluttropfen und ein neuer Stick verwendet werden.
- Anschließen wird die enthaltene Schablone über die Karte und die vier Felder gelegt.
- Nach einigen Sekunden bis einer Minute Wartezeit verändern sich die Farben der Felder und zeigen die Blutgruppe an.
- Welche Blutgruppe und welcher Rhesusfaktor die Farbveränderung bedeutet, ist in der Gebrauchsanweisung genau beschrieben.
Wichtig zu wissen
Quellen
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Blutgruppen (letzte Überarbeitung: k.A.). URL: https://www.blutspenden.de/rund-ums-blut/blutgruppen/ (zuletzt aufgerufen am: 01.09.2022).
Deutsches Rotes Kreuz – DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen: Wissenswertes über Blut & Blutgruppen (Letzte Überarbeitung: k.A.). URL: https://www.blutspende.de/blutspende/wissenswertes-ueber-blut-blutgruppen (zuletzt aufgerufen am: 01.09.2022).