Blut: Warum ist es so wichtig?

Blut ist lebensnotwendig. Es wird vom Herz 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr durch die Gefäße gepumpt. Dabei versorgt es den Körper unter anderem mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen. Die Blutwerte können wertvolle Informationen zur Gesundheit liefern. Bluttests helfen z.B. bei der Diagnose von Krankheiten oder der Erkennung eines Nährstoffmangels.
Blut: Warum ist es so wichtig?

Inhalt

Was ist Blut?

Blut ist eine extrazelluläre Körperflüssigkeit. Es wird häufig auch als flüssiges Organ bezeichnet. Das Blut wird vom Herz durch den Blutkreislauf gepumpt. So gelangt es über große und kleine Gefäße in jeden Winkel des Körpers.

Die neuen Blutzellen werden aus blutbildenden Stammzellen im Knochenmark gebildet. Das gilt sowohl für die Erythrozyten als auch für die Leukozyten und Thrombozyten. Den Vorgang der Blutbildung bezeichnet man als Hämatopoese.

Was sind die vier Bestandteile des Blutes?

Blut besteht aus flüssigem Blutplasma und festen bzw. zellulären Bestandteilen. Letztere nennt man Hämatokrit. Der Hämatokrit macht ungefähr 38 bis 50 Prozent des Blutes aus. Bei Frauen ist sein Anteil normalerweise etwas niedriger als bei Männern.

Insgesamt setzt sich das Blut aus folgenden vier Bestandteilen zusammen:

  1. Das Blutplasma besteht zu rund 90 Prozent aus Wasser. Davon abgesehen enthält es unter anderem Hormone, Stoffwechselabfallprodukte sowie Eiweiße, Vitamine und weitere Nährstoffe.
  2. Die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) machen etwa 99 Prozent des Hämatokrits aus. Die Erythrozyten transportieren den Sauerstoff.
  3. Die Leukozyten (weiße Blutkörperchen) befinden sich ebenfalls im Hämatokrit. Die Leukozyten sind ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems.
  4. Die Thrombozyten (Blutplättchen) sind der dritte Bestandteil des Hämatokrits. Die Thrombozyten werden für die Blutgerinnung benötigt.1

Wie viel Blut hat ein Mensch?

Die Blutmenge variiert je nach Größe und Gewicht. Im Körper eines Erwachsenen befinden sich zwischen fünf und sechs Litern. Frauen haben üblicherweise weniger Blut als Männer. Das liegt vor allem am Größenunterschied.

Die vier Aufgaben des Blutes

Blut hat im Körper verschiedene wichtige Funktionen. Seine Aufgaben lassen sich in folgende vier Bereiche einteilen:

  1. Transportfunktion
  2. Immunabwehr
  3. Schutzfunktion
  4. Wärmeregulierung2

1. Transportfunktion

Die wichtigste Aufgabe des Blutes besteht darin, Nährstoffe und Sauerstoff zu transportieren sowie Kohlendioxid und andere Stoffwechselabfallprodukte abzutransportieren. Außerdem gelangen mit dem Blut z.B. auch Hormone zu ihrem Bestimmungsort im Körper.

2. Immunabwehr

Blut ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems. Die im Hämatokrit enthaltenen Leukozyten helfen dabei, Krankheitserreger unschädlich zu machen und den Körper vor Infektionen zu schützen.

3. Schutzfunktion

Die Thrombozyten bzw. Blutplättchen schützen zusammen mit bestimmten Substanzen aus dem Blutplasma die Gefäße. Kommt es zu einer Verletzung, verklumpen die Blutplättchen. Das Blut gerinnt und die Blutung wird gestoppt.

4. Wärmeregulierung

Das Blut trägt dazu bei, dass die Körpertemperatur konstant bleibt. Je weiter die Gefäße sind, desto mehr Wärme kann der Körper abgeben. Wenn es warm ist, dehnen sich die Blutgefäße aus. Ist es kalt, ziehen sie sich zusammen.

Was bedeuten die Blutwerte?

Die Ergebnisse von Blutuntersuchungen können in vielerlei Hinsicht wichtige Erkenntnisse liefern. Die Blutwerte können z.B. bei der Diagnose von Krankheiten oder dem Erkennen eines Mangels an wichtigen Nährstoffen und Hormonen helfen.

Blutwerte mit einem Bluttest ermitteln

Kleines und großes Blutbild

Bei einem sogenannten Blutbild handelt es sich um eine routinemäßige Blutuntersuchung. Sie kann z.B. ein Bestandteil der Gesundheitsvorsorge sein oder auch im Rahmen der Vorbereitung auf eine Operation durchgeführt werden.

Je nach Umfang unterscheidet man zwischen einem kleinen und einem großen Blutbild:

  • Beim kleinen Blutbild beschränkt sich die Blutuntersuchung auf die Anzahl und die Gestalt der verschiedenen Blutzellen. Außerdem misst man die Konzentration des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff).
  • Beim großen Blutbild werden zusätzlich zum kleinen Blutbild die verschiedenen Arten von Leukozyten unterschieden. Dazu gehören die Lymphozyten, Granulozyten und Monozyten.

Weitere Blutanalysen

Das kleine und das große Blutbild sind nicht die einzigen möglichen Blutuntersuchungen. Darüber hinaus lassen sich mit entsprechenden Bluttests unter anderem auch Blutwerte wie die Cholesterinwerte, der Blutzuckerspiegel oder die Hormonkonzentration ermitteln.

Überdies kann man mit speziellen Blutanalysen überprüfen, wie hoch der Gehalt an bestimmten Nährstoffen im Blut ist. Anhand der Laborwerte lässt sich sowohl ein Mangel als auch eine Überversorgung mit lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen erkennen. Viele Bluttests lassen sich auch zuhause durchführen – ein kleiner Pieks reicht.

Welche Rolle spielen die Blutgruppen?

Die Blutgruppen spielen vor allem bei eventuell erforderlichen Bluttransfusionen eine Rolle. Sind das Spenderblut und das Empfängerblut nicht miteinander kompatibel, kann das lebensgefährliche Folgen haben. Das AB0-System und das Rhesussystem sind die wichtigsten Blutgruppensysteme.3

Was ist das AB0-System?

Das AB0-System unterscheidet anhand spezifischer Antigene auf den Erythrozyten zwischen den vier Blutgruppen A, B, AB und 0. Patienten mit Blutgruppe AB können Bluttransfusionen mit allen Blutgruppen erhalten. Die Blutgruppen A und B sind hingegen nur mit A und 0 bzw. B und 0 kompatibel. Menschen mit Blutgruppe 0 können sogar nur Blut mit der Blutgruppe 0 empfangen.

Was ist das Rhesussystem?

Das Rhesussystem unterscheidet zwischen positivem und negativem Rhesusfaktor. Rhesus-negative Menschen besitzen keine Rhesusfaktor-D-Antigene. Bei ihnen können Bluttransfusionen mit Rhesus-positivem Blut mit der Zeit lebensgefährliche Reaktionen auslösen. Bei der Angabe der Blutgruppe ist es üblich, das AB0-System und den Rhesusfaktor zu kombinieren

Das Wichtigste zum Blut auf einen Blick

  • Blut besteht aus flüssigem Blutplasma und dem Hämatokrit, der aus verschiedenen Arten von Blutzellen besteht.
  • Der Hämatokrit enthält Erythrozyten, Leukozyten und die als Blutplättchen bekannten Thrombozyten.
  • Die wichtigste Aufgabe des Blutes besteht darin, Nährstoff und Sauerstoff zu den Zellen zu transportieren.
  • Die durch Bluttests ermittelten Blutwerte können wertvolle Informationen zur Gesundheit liefern.
  • Bei einer Bluttransfusion ist es zwingend erforderlich, dass das Blut des Spenders und des Empfängers kompatibel ist.

Wichtig zu wissen

Leidest Du an Beschwerden, bestimmten Erkrankungen oder vermutest Mangelerscheinungen? Dann suche bitte unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf, um das zu besprechen.

Quellen

1 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Blutbestandteile: Blutplasma und Blutzellen. URL: https://www.blutspenden.de/rund-ums-blut/blutbestandteile-blutzellen-und-plasma/ (zuletzt aufgerufen am: 20.12.2022).

2 Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Was macht das Blut?. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/was-macht-das-blut.html (zuletzt aufgerufen am: 20.12.2022).

3 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Blutgruppen. URL: https://www.blutspenden.de/rund-ums-blut/blutgruppen/ (zuletzt aufgerufen am: 20.12.2022).

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