Die wichtigsten Informationen zur Ambrosiapflanze
Zu der Pflanzengattung der Ambrosia gehören über 40 verschiedene Arten. Alle Vertreter dieser Gattung gehören zur Familie der Korbblütler. Diese sind unter anderem unter den folgenden Namen bekannt:
- Beifußblättriges Traubenkraut
- Beifuß-Traubenkraut
- Beifuß-Ambrosie
- Traubenkraut
- Aufrechtes Traubenkraut
- Wilder Hanf
Allerdings hat die Ambrosia auch einen Namen, der deutlich macht, wofür sie berüchtigt ist: Sie wird auch als Asthma-Pflanze bezeichnet.
Das Gewächs ist nicht einheimisch, sondern wurde im 19. Jahrhundert aus Nordamerika eingeschleppt und hat sich schnell in Europa ausgebreitet. Es wächst vorrangig an Straßenrändern und auf Brachflächen oder Schuttplätzen. Die unscheinbare Pflanze gilt in Deutschland und weltweit als einer der stärksten Auslösern von Allergien.
Wann fliegen die Ambrosiapollen?
In der Regel ist die Blütezeit der Korbblütler von Juni bis Mitte September. Die Hochzeit liegt im Spätsommer zwischen Anfang August und Anfang September. Hier sollten Allergiker besondere Obacht walten lassen.
Ist das Wetter günstig für das Gewächs und ist es im Herbst noch warm anstatt nass und kalt, kann der Pollenflug sogar bis in den Oktober hinein andauern.
Mit den ersten Frösten im Herbst stirbt die Pflanze schließlich ab.
Darum sind die Pollen der Ambrosia so gefährlich
Die Ambrosia gilt als hochallergen und ihre Pollen als besonders aggressiv. Laut Umweltbundesamt haben sie ein fünfmal höheres Allergiepotenzial als andere Gräserpollen.1
Zudem kann bereits eine einzige Pflanze enorme Pollenmengen von bis zu einer Milliarde Pollen freisetzen. Die Pollen, die durch den Wind verbreitet werden, können Strecken von Hunderten von Kilometern zurücklegen.
Da die einzelnen Pollenkörner sehr klein sind, werden sie außerdem leicht eingeatmet und können bis tief in die Bronchien hinab vordringen. Dies bedingt das hohe Risiko für allergisches Asthma.
Welche Art von Allergie löst die Ambrosia aus?
In Deutschland reagieren rund zwei Millionen Menschen mit allergischen Beschwerden auf Ambrosiapollen, Tendenz steigend.
Die Ambrosia-Allergie gilt als eine Allergie der Atemwege. Die Pollen lösen allerdings nicht nur die typischen Symptome eines Heuschnupfens aus, sondern können auch allergisches Asthma verursachen. Bei Untersuchungen in den USA wurde deutlich, dass das Gewächs doppelt so häufig Asthma auslöst wie andere Pflanzenarten.
Auffällig ist, dass auch Menschen, die bisher nicht unter Pollenallergien litten, auf die Pollen der Ambrosia reagieren.
Was sind die Symptome einer Ambrosia-Allergie?
Die Beschwerden, die eine Ambrosia-Allergie auslöst, ähneln jenen eines Heuschnupfens bzw. einer Rhinitis.
Typische Symptome sind unter anderem:
- eine laufende oder verstopfter Nase
- Niesreiz
- rote, tränende oder juckende Augen
- gerötete Haut, Juckreiz oder Bildung von Quaddeln
- Müdigkeit, Schlappheit oder Schlafstörungen
leiben diese Symptome unbehandelt oder werde nicht korrekt therapiert, kann der „Ambrosia-Heuschnupfen“ laut dem Deutschen Polleninformationsdienst bei etwa jedem dritten Betroffenen in Asthma übergehen.2
Hierbei handelt es sich zuerst nur um ein „saisonales Asthma“. Die Beschwerden treten nur während der Flugzeit der Ambrosiapollen auf. Erfolgt keine angepasste Therapie, kann sich dieses jedoch in ein ganzjähriges Asthma wandeln.
Was kann man gegen die Ambrosiapflanze tun?
Die Pflanzen der Ambrosiagattung verbreiten sich durch kontaminiertes Saatgut und Vogelfutter aus Südosteuropa. Durch den Klimawandel und erhöhte Temperaturen konnten sie sich auch in Mittel- und Nordeuropa ansiedeln.
Du kannst selbst aktiv werden, um gegen die Gewächse der Korbblütler vorzugehen und eine weitere Ausbreitung einzudämmen:
- Verstreue kein Vogelfutter mit Sonnenblumenkernen im Freien. Diese sind oft mit Ambrosiapollen kontaminiert.
- Wenn Du größere Ambrosia-Bestände sichtest, sollten diese dem örtlichen Grünflächen- oder Pflanzenschutzamt oder dem Julius-Kühn-Institut gemeldet werden.
- Einzelpflanzen auf dem eigenen Grundstück sollten noch vor der Blütezeit mitsamt der Wurzel ausgerissen und in einer Plastiktüte im Müll entsorgt werden.
- Trage dabei sicherheitshalber dicke Handschuhe. Blüht die Pflanze bereits, ist ein Mundschutz empfehlenswert.
Allergiker sollten sich der Pflanze nicht nähern, um ihre Gesundheit nicht zu gefährden.
Ambrosia-Allergie behandeln
Ebenso wie bei anderen Allergien gilt auch bei der Ambrosia-Allergie: Kontakt zu dem Allergen sollte so gut wie möglich vermieden werden.
Treten Symptome auf, sind diese Therapieformen möglich:
- Die Eindämmung der Symptome mit Antihistaminika-Tabletten und wenn nötig zusätzlich durch ein kortisonhaltiges Nasenspray.
- Inzwischen sind auch Nasensprays mit beiden Wirkstoffgruppen (Antihistamin und Kortison) als Kombinationspräparat erhältlich.
- Bei stark geröteten, juckenden oder tränenden Augen können antihistaminikahaltige Augentropfen genutzt werden.
- Bei starken Beschwerden oder beginnendem Asthma gilt eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) mit Ambrosia als derzeit einzige Möglichkeit, um die Ausbildung eines allergischen Asthmas zu verhindern. Hierbei wird das Immunsystem durch wiederholte geringe Dosen des Allergens langsam an dieses gewöhnt. Dadurch werden allergische Reaktionen deutlich abgeschwächt.
Achtung: Eine Allergie tritt selten allein auf. Etwa 70 Prozent aller Pollenallergiker reagieren auch auf andere Allergene und bilden sogenannte Kreuzallergien aus. Diese Allergene können in vielen anderen Pflanzen oder in Lebensmitteln enthalten sein.
Bei einer Ambrosia-Allergie traten häufig Kreuzallergien mit Sellerie, verschiedenen Gewürzen wie Anis, Petersilie, Pfeffer, Paprika, Kümmel oder Karotten auf.
Wichtig zu wissen
Quellen
1 Umweltbundesamt: Ambrosia – Gefährliches Gewächs für Allergiker (letzte Überarbeitung: 2016). URL: https://www.umweltbundesamt.de/themen/ambrosia-gefaehrliches-gewaechs-fuer-allergiker (zuletzt aufgerufen am: 31.08.2022).
2 Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst: Das neue Allergen Ambrosia (letzte Überarbeitung: 2015). URL: https://www.pollenstiftung.de/news/eintrag/2015-06-12-das-neue-allergen-ambrosia.html (zuletzt aufgerufen am: 31.08.2022).