Ganz einfach Beweglichkeit testen
Mit einem kleinen Test kannst Du ganz einfach überprüfen, wie es um Deine Beweglichkeit steht:
- Stelle Dich aufrecht hin und versuche, mit den Fingerspitzen den Fußboden zu berühren. Die Knie lässt Du dabei durchgedrückt.
- Schaffst Du es, oder merkst Du ein Ziepen im Rücken oder in den Beinrückseiten?
- Wenn es unangenehm ist, wird es höchste Zeit, an Deiner Beweglichkeit zu üben.
Warum solltest Du Deine Beweglichkeit trainieren?
Beweglichkeit: Konkrete Vorteile im Überblick
- Gestärktes Nerven- und Immunsystem
Deine Erholungsfähigkeit nimmt zu, und die Anfälligkeit für Stress sinkt. Für vermehrtes Wohlbefinden sorgt die reduzierte Stresshormonausschüttung ebenfalls. Auch Dein Immunsystem profitiert nachhaltig davon, da sich Deine Regenerationsfähigkeit verbessert. - Atmung und Herzkreislaufsystem verbessern sich
Wer sich viel bewegt, kann seinen Blutdruck senken und den Kreislauf regulieren. Die Fließeigenschaften des Blutes und die Durchblutung des Herzmuskels verbessern sich. Ebenso erhöht sich die Sauerstofftransportkapazität, und die Lungenfunktion wird gestärkt. Du wirst Dich dadurch leistungsfähiger fühlen, da Du von einer verbesserten Sauerstoffaufnahme profitierst. - Mehr Muskelkraft
Durch regelmäßige Bewegung baust Du mehr Muskelmasse auf, was durch den verbesserten Muskelstoffwechsel herbeigeführt wird. Deine Gelenkführung und Haltung verbessern sich, da einzelne Muskeln besser zusammenspielen. - Positiv beeinflusster Energiestoffwechsel
Auch erhöhte Cholesterinwerte und Blutzuckerspiegel können reguliert werden. Durch Bewegung werden das „schlechte“ LDL-Cholesterin und die Triglyceriden gesenkt. Gleichzeitig erhöht sich das „gute“ HDL-Cholesterin. Außerdem nimmt die Kohlenhydrat- und Fettverbrennung in der Muskulatur zu.
Übungen für mehr Beweglichkeit im Alltag
Nachfolgend haben wir für Dich sieben einfache Übungen zusammengestellt, die sich mühelos in Deinen Alltag einbauen lassen. Du kannst sie ganz einfach zu Hause, ohne jegliche Sportausrüstung absolvieren. Das Einzige, was Du brauchst: ein Stuhl. Die Übungen bestehen aus einer Kombination aus Kräftigungs-, Dehn- und Koordinationsübungen.
- Dehnung der Oberschenkelrückseite
Nimm auf einem Stuhl, der einen sicheren Stand haben muss, Platz. Setze Dich auf die Stuhlkante und neige Deinen Oberkörper bei geradem(!) Rücken leicht nach vorn. Nun streckst Du das linke Bein und ziehst den rechten Arm zur linken Ferse. Diese Position ungefähr für 20 Sekunden halten und dann auf der anderen Seite durchführen. - Seitliches Armheben
Setze Dich auf das vordere Drittel einer Stuhlfläche. Die Knie sollten auf Höhe der Sprunggelenke ausgerichtet sein. Die Füße stellst Du hüftbreit auf. Ziehe nun die Schultern nach unten und lasse die Schulterblätter zueinander ziehen. Nun hebst und senkst Du die Arme seitlich 15- bis 25-mal. - Armheben nach vorne
Die Ausgangsposition ist die gleiche wie beim seitlichen Armheben. Bei tiefgezogenen Schultern hebst Du nun abwechselnd den linken und den rechten Arm 15- bis 25-mal nach vorn. Beim Absenken behutsam sein. - Beinstrecker
Ebenfalls wieder eine Übung im aktiven Sitz. Strecke und beuge jetzt abwechselnd das linke und rechte Bein. Je nachdem, wie gut Deine Kraft und Kondition ist, wiederholst Du dies 15- bis 25-mal. - Hüftstrecker
Setze Dich auf die Stuhlkante mit Festhaltemöglichkeit. Nun streckst Du die Beine aus. Drücke Dich mit Armkraft vom Stuhl ab und strecke die Hüfte durch. Achte darauf, dass der Stuhl nicht kippt. - Fuß-Twist
Jetzt kommt eine Übung für die Koordination. Im Sitzen hebst und senkst Du abwechselnd Ferse und Zehen. 10-mal seitengleich und direkt im Anschluss zehnmal gegengleich. Das heißt, Fersen und Zehen gegengleich heben und senken. Danach noch einmal zehn seitengleiche Wiederholungen. - Das „Seilchen“
Auch das ist eine Übung für die Koordination. Lege Dir dazu eine dicke Schnur auf den Fußboden. Steige jetzt mehrfach über die Schnur. Für Fortgeschrittene: Versuche, auf der Schnur zu balancieren oder bringe das Seil mit den Füßen in die Form eines Buchstaben oder einer Zahl.
Beweglichkeit und Ernährung: Ein starkes Team
Wie alle Gewebe in unserem Körper, benötigen auch die Gelenke gewisse Nährstoffe, damit sie sich regenerieren können. Wenn den Gelenken Spurenelemente und Vitalstoffe fehlen, nehmen Schutz und Regeneration ab. Einige Studien konnten schon einen Zusammenhang zwischen ungesunder Ernährung und Arthrose feststellen.
- Nimm wenig tierische Lebensmittel zu Dir, da sie die entzündungsfördernde Arachidonsäure enthalten.
- Bevorzuge Nahrungsmittel mit Antioxidantien. Nur ein Antioxidans (Radikalfänger) kann Zellschäden abwehren. Die fünf großen Gruppen der wirksamsten Antioxidantien sind folgende: Mineralien, Enzyme, Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Weitere Nahrungsmittel mit Antioxidantien sind: Salate, Sprossen, Gemüse, Früchte, Wildpflanzen (Löwenzahn), Nüsse, Fette und naturbelassene Öle.
- Verzichte auf schädliche Lebensmittel wie Fast Food, Transfette, Alkohol, Zucker und industriell Verarbeitetes.
- Verzehre weniger Gluten (also Weizenmehl). Damit entlastest Du den Darm, was ebenfalls entzündungshemmend wirken kann.
Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgen
Unsere Gelenke, oder besser gesagt unsere Knorpel, sind auf eine dauerhafte Versorgung von wichtigen Nährstoffen angewiesen. Die Nährstoffe, die Du zu Dir nimmst, gelangen über das Blut auch in die Gelenkflüssigkeit. Sie besteht aus Zucker, Eiweiß und Mineralstoffen.
Welches Training in welchem Alter?
Es ist nie zu spät, seine Beweglichkeit zu trainieren. Versuche, ob Du nicht verschiedene Dehn- und Streckübungen in Deinen Alltag integrieren kannst? Zum Beispiel, wenn Du Dir die Schuhe zubindest:
- Bleibe dafür stehen und versuche mit durchgestreckten Beinen, die Schuhe zuzubinden.
- Oder wenn Du etwas aus dem obersten Fach im Regal holen möchtest. Steige nicht gleich auf die kleine griffbereite Trittleiter, sondern versuche durch aktives Strecken Dein Objekt aus dem Regal zu holen.
Wichtig zu wissen