Body Mass Index: Einfach berechnen

Mit Hilfe des Body Mass Index kann bewertet werden, ob man Normal-, Über- oder Untergewicht hat. Die Faustformel dazu ist im Prinzip ganz einfach. Jedoch sollten bei der Bewertung noch weitere Faktoren einfließen, nicht nur die reinen Zahlen. Das NovoDaily Ratgeber Team hat die wichtigsten Hinweise für Dich zusammengestellt.
Body Mass Index: Einfach berechnen

Inhalt

Was ist der Body Mass Index?

Der Body Mass Index (BMI) ist eine Formel, die als Faustformel zur Beurteilung des Körpergewichts Verwendung findet. Anhand des BMI soll abgelesen werden können, ob eine Person Normalgewicht hat, ob sie unter- oder übergewichtig ist oder sogar fettleibig (adipös).

Was sind die Grundlagen des Body Mass Index?

Der BMI wird ermittelt, indem Körpergewicht und Körpergröße in Relation gesetzt werden. Entwickelt wurde er nicht etwa von einem Mediziner, sondern im 19. Jahrhundert durch den Mathematiker Adolphe Quetelet als Teil seiner statistischen Beschreibungen eines „Durchschnittsmenschen“. Der BMI ist somit ein mathematisches Konstrukt, das wesentliche körperliche Faktoren zur Beurteilung des Körpergewichts außer Acht lässt. Das betrifft insbesondere Alter und Geschlecht sowie den Muskel- und Fettanteil im Körper. Heute werden diese Schwächen im medizinischen Bereich berücksichtigt und zum Teil auch korrigiert. Deshalb ist der Body Mass Index zur groben Bewertung des Gewichts durchaus tauglich.

Wie wird der Body Mass Index berechnet?

Die Berechnung des BMI ist einfach. Das Körpergewicht wird durch das Quadrat der Körpergröße geteilt: Gewicht / Körpergröße^2 = BMI. Ein Beispiel:

Ein 1,80 großer Mensch multipliziert seine Größe mit dieser selbst, also 1,80 Meter mal 1,80 Meter (man beachte das Komma) = 3,24. Wiegt er achtzig Kilogramm, so teilt er diesen Wert durch die erhaltenen 3,24 und erhält den (gerundeten) BMI 24,7. Den gängigen Kriterien zufolge ist er normalgewichtig.
Body Mass Index

Bewertung des Body Mass Index

Nach einer Festlegung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt das Normalgewicht im Bereich eines BMI von 18,5 – 24,9

Darunter liegt das leichte Untergewicht bis hin zu lebensbedrohlichen Werten, darüber das Übergewicht, das zunächst noch als Präadipositas bezeichnet wird und ab einem BMI von 30 und mehr als Adipositas gilt, also als Fettleibigkeit, bei der ebenfalls extreme Ausprägungen möglich sind.

Welche Schwächen hat der Body Mass Index?

Jeder Körper hat hinsichtlich der Anteile von Muskulatur und Körperfett eine individuelle Zusammensetzung. Da der BMI hier keine Unterscheidungen trifft, kann es bei seiner Anwendung zu Verzerrungen kommen.

BMI: Was ist bei Sportlern zu beachten?

Gut trainierte Sportler können also BMI zufolge je nach ausgeübter Disziplin als unter- oder übergewichtig gelten:
Kraftsportler mit einer ausgeprägten Muskulatur, deren Fettanteil im Körper sehr gering ist, können durchaus einen BMI erreichen, der sie als ebenso übergewichtig ausweist wie einen untrainierten Menschen, dessen Körpergewicht aus viel Fett besteht.
Unter den Sporttreibenden unterscheiden sich die schweren Kraftsportler von deutlich leichteren Ausdauersportlern, deren BMI in einigen Fällen im unteren Bereich der Skala in der Nähe des Untergewichts angesiedelt sein kann. Also auch beim BMI gibt es keine Regel ohne Ausnahme.
Tabellensymbol

BMI: Wie sieht es in Sachen Alter und Geschlecht aus?

Relevant ist die Muskulatur auch bei Alter und Geschlecht eines Menschen:
  • Männer verfügen über mehr Muskelmasse als Frauen. Daher hat man hier die Werte für die Anwendung des BMI geschlechtsspezifisch angepasst. Der Normalwert reicht laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bei Frauen von 19 bis 24, bei Männern von 20 bis 25.
  • Auch mit fortschreitendem Alter spielt der Anteil von Fett und Muskulatur eine Rolle, da bei altersbedingt schwindender Muskulatur der Körperfettanteil steigt. Daher können die oberen Altersgruppen in den statistischen Auswertungen näher an einen höheren BMI heranrücken, müssen es aber nicht zwangsläufig. Denn auch hier sind verschiedene gesundheitliche Effekte in Betracht zu ziehen.

Bei Kindern ist es kompliziert

Bei Kindern kann der BMI im Prinzip ebenso berechnet und angewendet werden wie bei Erwachsenen. Allerdings gilt es hier, ein ungleich komplexeres Zusammenwirken von Faktoren zu beachten. Als Beispiel sind etwa Wachstumsschübe zu nennen, bei denen das Körpergewicht mit einem plötzlichen Längenwachstum nicht Schritt halten kann. Für die Beurteilung des BMI von Kindern werden statistische Vergleichsgruppen herangezogen, und es existieren eigens für Kinder entwickelte BMI-Rechner.
Wichtig zu wissen: In Bezug auf Kinder ist es ganz besonders wichtig, dass Begutachtung und Bewertung des Richtwerts ausschließlich in die Hände eines Facharztes, also eines Kinderarztes gehören.

Gesundheitsrelevant: Unter- und Übergewicht

Erwachsene sollten unbedingt mit dem Arzt sprechen, wenn sie den Verdacht haben, dass ihr Gewicht sich nicht im Normbereich befindet und möglicherweise Beschwerden verursacht. Die Berechnung des BMI kann einen Anhaltspunkt liefern, als Instrument zur Selbstdiagnose ist er jedoch nicht gedacht.
  • Untergewicht kann der Hinweis auf eine bestimmte Erkrankung sein, beispielsweise gerade bei Frauen auf eine Schilddrüsenüberfunktion. Auch deutet er möglicherweise auf Mangelernährung hin, also eine verminderte Aufnahme bestimmter lebenswichtiger Nährstoffe. Die möglichen Ursachen sind hier ebenso vielfältig wie die Folgen: Sie können von der Abnahme von Leistungsfähigkeit und Konzentration bis hin zur verstärkten Anfälligkeit für Krankheiten reichen.
  • Ebenso beim Übergewicht: Zu den üblichen Verdächtigen zählen hier falsche Ernährung und Bewegungsmangel sowie Beeinträchtigungen des Stoffwechsels, um nur einige zu nennen. Als Folgen kommen Herzerkrankungen infrage, ein erhöhtes Schlaganfallrisiko oder Diabetes Mellitus. Darüber hinaus belastet ein hohes Körpergewicht die Gelenke stärker.

Wichtig zu wissen

Leidest Du an Beschwerden, bestimmten Erkrankungen oder vermutest Mangelerscheinungen? Dann suche bitte unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf, um das zu besprechen.

Quellen

¹A healthy lifestyle – WHO recommendations. URL: https://www.who.int/europe/news-room/fact-sheets/item/a-healthy-lifestyle—who-recommendations. (Stand 10.05.2023)

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