Eisen: Funktion & Tagesbedarf
Eisen wird im Körper für die Bildung des Hämoglobins benötigt. Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin ist im Blut für den Transport von Sauerstoff zu den Zellen zuständig. Ein anhaltender Eisenmangel kann ernste Folgen haben und eine Anämie verursachen.
Der tägliche Eisenbedarf von erwachsenen Männern liegt laut DGE bei 10 mg. Erwachsene Frauen brauchen vor der Menopause 15 mg und danach 10 mg Eisen. Der Eisenbedarf von Kindern und Jugendlichen kann je nach Alter und Geschlecht bis zu 15 mg betragen.1
Wie entsteht ein Eisenmangel?
Ein Mangel an Eisen kann verschiedene Ursachen haben. Er entsteht entweder durch eine zu geringe Eisenaufnahme oder durch einen Blutverlust, der zwangsläufig mit einem Verlust von Eisen verbunden ist.
Für einen Eisenmangel kommen unter anderem folgende Ursachen infrage:
- Frauen sind wegen ihres höheren Bedarfs und der oft zu geringen Zufuhr mit der Ernährung häufiger von einem Eisenmangel betroffen.
- In der Schwangerschaft verdoppelt sich der Eisenbedarf von Frauen auf 30 mg, was eine ausreichende Versorgung zusätzlich erschwert.
- Häufiges Blutspenden und Blutverlust aufgrund von Blutungen im Magen-Darm-Trakt können die Eisenspeicher mit der Zeit leeren.
- Chronische Erkrankungen des Darms können die Eisenaufnahme beeinträchtigen und einen Mangel begünstigen.
- Durch den Verzicht auf Fleisch als Quelle für Eisen sind Veganer und Vegetarier anfälliger für einen Eisenmangel.
- Da Vitamin C die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung fördert, kann eine unzureichende Zufuhr niedrige Werte begünstigen.
- Aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe kann der übermäßige Verzehr einiger Lebensmittel die Resorption von Eisen hemmen.
Welche Folgen hat ein schwerer Eisenmangel?
Da es sich bei Eisen um einen unverzichtbaren Bestandteil des Hämoglobins handelt, beeinträchtigt ein Eisenmangel die Blutbildung. Dadurch kann es auf Dauer zu einer sogenannten Eisenmangelanämie kommen.
Die Behandlung der Eisenmangelanämie erfolgt mit oral eingenommenen Eisenpräparaten oder mit Eiseninfusionen. Je nach Schwere der Anämie kann zusätzlich auch eine Bluttransfusion erforderlich sein.
Wann ist ein Eisenmangel-Test sinnvoll?
Bei Symptomen eines Eisenmangels sollte man sich unbedingt an einen Arzt wenden, um die Eisenwerte im Körper bestimmen zu lassen. Davon abgesehen ist ein Eisenmangel-Test für bestimmte Risikogruppen auch ohne Mangelerscheinungen sinnvoll.
Ein erhöhtes Risiko besteht z.B. für folgende Personengruppen:
- Schwangere und Leistungssportler aufgrund ihres erhöhten Eisenbedarfs
- Veganer und Vegetarier wegen des Verzichts auf Fleisch als Eisenlieferant
- Menschen mit Krankheiten, die die Eisenaufnahme beeinträchtigen
- Patienten mit Erkrankungen, die zu Blutungen führen
- Menschen, die häufig Blut spenden
Bestimmung der Eisenwerte mit einem Ferritin-Test
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um mit einem Eisenmangel-Test den Eisenspiegel im Blut zu bestimmen. Eine davon ist z.B. die Messung des Ferritins. Bei Ferritin handelt es sich um ein Eiweiß, das im Körper als Eisenspeicher dient.
Das Ferritin befindet sich nicht nur in den Zellen, sondern zum Teil auch im Blut. Die Bestimmung des Ferritins ermöglicht deshalb zuverlässige Rückschlüsse auf den aktuellen Zustand der Eisenspeicher.
Was bedeuten die Werte?
Zu niedrige Ferritinwerte weisen auf leere Eisenspeicher und damit auf einen Eisenmangel hin. Deutlich erhöhte Werte können hingegen auf einen Eisenüberschuss hindeuten, für den z.B. die Erkrankung Hämochromatose verantwortlich sein kann.
Die Normwerte können sich je nach zur Bestimmung des Ferritins genutzter Messmethode unterscheiden. Deshalb muss bei der Bewertung der Testergebnisse der Referenzbereich beachtet werden, den das entsprechende Labor angegeben hat.
Kann man einen Eisenmangel-Test zuhause machen?
Um den Ferritinwert bestimmen zu lassen, muss man nicht zwingend einen Arzt aufsuchen. Für die Messung des Ferritins genügt etwas Kapillarblut, das man sich mit einem geeigneten Testkit problemlos selbst abnehmen kann.
Die Blutprobe wird dann sicher verpackt an ein Labor geschickt. Sobald die Untersuchung abgeschlossen ist, erhält man seine Testergebnisse. Hat sich der Verdacht bestätigt, lässt sich dem Eisenmangel mit einem passend dosierten Eisenpräparat entgegenwirken.
Das Wichtigste zum Eisenmangel-Test auf einen Blick
- Zu den Symptomen eines Eisenmangels zählen unter anderem Müdigkeit und trockene Haut.
- Ein schwerer Mangel kann auf Dauer zu einer sogenannten Eisenmangelanämie führen.
- Bei Verdacht auf Eisenmangel sollte man seine Eisenwerte z.B. mit einem Ferritin-Test überprüfen lassen.
- Risikogruppen wie Schwangere, Leistungssportler und Veganer sollten auch ohne Symptome einen Eisenmangel-Test machen.
- Zu niedrige Werte lassen sich durch die Einnahme eines bedarfsgerecht dosierten Eisenpräparats ausgleichen.
Wichtig zu wissen
Quellen
1 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: empfohlene Eisenzufuhr (letzte Überarbeitung: 2000). URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/eisen/?L=0 (zuletzt aufgerufen am: 05.09.2022).