Ursachen für Haarausfall nach der Schwangerschaft
Erhöhter Östrogenspiegel: Ursache für dichtes Haar
Die Ursache für besonders dichtes Haar während der Schwangerschaft liegt im erhöhten Östrogenspiegel. Die Hormongruppe der Östrogene ist unter anderem dafür verantwortlich, dass die Gebärmutter wächst und gut durchblutet ist. Östrogene werden im Eierstock, in der Plazenta sowie in der Nebennierenrinde gebildet. Sie sorgen zusammen mit anderen Schwangerschaftshormonen dafür, dass der Embryo bestmögliche Bedingungen vorfindet.
Während einer Schwangerschaft ist der Körper auf ideale Versorgung des Babys programmiert. Kein Wunder also, dass durch die Östrogene auch die Haare zum Wachsen angeregt werden.
Diese intensive Wachstumsphase der Haare endet mit der Schwangerschaft. In den ersten drei bis sechs Monaten nach der Geburt sinkt der Östrogenspiegel wieder auf Normalniveau, in dessen Folge die Haare ausfallen. Der Haarausfall nach der Schwangerschaft wird auch als postpartales Effluvium bezeichnet.
Wie lange dauert der Haarausfall nach der Schwangerschaft?
Dauer und Beginn des Haarverlusts nach der Schwangerschaft sind individuell verschieden. Einige junge Mütter haben kaum damit zu kämpfen, andere wiederum klagen über büschelweisen Haarausfall — ein Phänomen, das wenige Wochen nach der Entbindung beginnt und bis zu einem halben Jahr nach der Geburt anhält.
In der Regel normalisiert sich der Hormonspiegel einer Frau nach der Schwangerschaft binnen sechs Monaten, sodass der Haarausfall wieder nachlässt. Das postpartale Effluvium ist zwar unangenehm, aber zumeist kein Grund zur Sorge. Sobald sich die Hormone erneut eingependelt haben, reduziert sich auch der Haarverlust.
Hängt der Haarausfall mit dem Stillen zusammen?
Bei Müttern, die ihr Baby stillen, verläuft die Normalisierung des Östrogenspiegels manchmal etwas langsamer. Entsprechend später setzt der Haarverlust ein, der zudem länger andauern kann. Das erweckt den Eindruck, das Stillen sei ursächlich für den Haarausfall.
Wie bei allen anderen frischgebackenen Mamas auch ist vielmehr der „hormonelle Ausnahmezustand“ die Ursache für das Ausfallen der Haare nach der Schwangerschaft.
Kehrt die alte Haarpracht zurück?
Etwas Geduld erfordert es, aber in der Regel kehrt die alte Haarpracht wieder zurück. Um die Zeit der Hormonumstellung zu überbrücken, ist ein neuer, kürzerer Haarschnitt eine gute Idee. In erster Linie aber muss den Haaren Ruhe gegönnt werden, um den Haarverlust nicht noch zu verstärken.
Was bei Haarausfall nach der Schwangerschaft hilft
Nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch in der Stillzeit braucht der Körper besonders viele Nährstoffe. Ein typischer Nährstoffmangel im Wochenbett ist ein Eisenmangel. Dieser kann zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und im schlimmsten Fall zu Depressionen führen.
Eisenmangel ist aber auch dafür bekannt, für vermehrten Haarausfall verantwortlich zu sein. In Kombination mit Schlafmangel sowie körperlichem und emotionalem Stress begünstigen diese Umstände den Haarverlust.
Nach Schwangerschaft: Wertvolle Tipps für Dich und die Haare
Es ist wichtig, dass Du auf Dich und Deinen Körper hörst. Ausreichend Schlaf ist in der Stillzeit für die meisten Mütter illusorisch. Es gibt jedoch einige effiziente Maßnahmen, die Du trotzdem in den Alltag integrieren solltest:
- Schlafe dann, wenn Dein Baby schläft. Nutze diese Ruhephase, nicht um den Haushalt auf Vordermann zu bringen, sondern, um dringend benötigten Schlaf nachzuholen.
- Gönn Deinen Haaren Gutes. Eine Kopfhautmassage mit mildem Shampoo und ein Besuch beim Friseur ist nicht nur förderlich für Haut und Haare, sondern auch gut für die Seele.
- Verzichte auf mechanische Reize. Wenn Du langes Haar hast, solltest Du auf Klammern, Spangen und Haargummis verzichten. Trage das Haar lieber offen, damit die mechanischen Irritationen nicht zusätzlich das Haar schädigen. Das gilt übrigens auch für Glätteisen oder Lockenstab, deren Hitze die Haarstruktur ebenfalls angreift.
- Ernähre Dich gesund. Gerade in der Stillzeit hast Du einen erhöhten Energie- und Nährstoffbedarf. Da Haut und Haare Vitamine und Mineralstoffe brauchen, gehören Lebensmittel mit viel Eiweiß und gesunden Fetten, Vollkornprodukte sowie Obst und Gemüse auf den Speiseplan.
Wichtig zu wissen