Welche Bedeutung hat der Schnuller für ein Baby?
Bereits als Embryo probieren Kinder im Bauch ihrer Mutter das Daumenlutschen, da sie ein natürliches Saugbedürfnis haben. Nach der Geburt wird dieses Bedürfnis beim Stillen der Brust durch die Mutter befriedigt. Das Saugen an einem Schnuller hat eine ähnlich beruhigende Wirkung, insbesondere wenn die Mama gerade nicht in der Nähe ist. Es wird mit Nahrungsaufnahme und Geborgenheit in Verbindung gebracht. Durch das Saugen am Schnuller entspannt sich die Muskulatur des Kindes im Kiefer, das Kind wird zunehmend ruhiger und zufriedener.
Wann kommt der Schnuller zum Einsatz?
Wenn Eltern sich für einen Schnuller entscheiden, sollten sie darauf achten, dass er flexibel und weich ist. Der vordere Bereich sollte, ähnlich wie die Brustwarze der Mutter, eher klein sein.
Ein Schnuller sollte nach der Meinung vieler Kinderärzte und Zahnärzte bewusst eingesetzt werden und keinen Dauereinsatz haben. Das kann am Abend zur Schlafenszeit sein, wenn das Kind gerade weint und sich nicht beruhigen lässt, oder bei langen Autofahrten. Denn ein Schnuller hilft vor allem dann, wenn er situativ eingesetzt wird – beispielsweise, wenn das Kind nicht durch die Brust, das Herumtragen oder andere Rituale getröstet werden kann. Durch diesen situativen Einsatz werden Gewöhnungseffekte vermindern und die Möglichkeit zu einer schlechten Kieferstellung vermindert.
Vom Schnuller entwöhnen
Wenn der Schnuller nur in bestimmten Situationen verwendet wird, hat das auch den Vorteil, die Entwöhnung vom Schnuller zu erleichtern. Viele Kinderärzte empfehlen deshalb, den Schnuller nicht mit einer Schnullerkette dem Kind jederzeit zur Verfügung zu stellen.
Wann gewöhne ich den Schnuller ab?
Empfohlen wird es, dem Kleinkind den Schnuller nach dem zweiten Lebensjahr wieder abzugewöhnen. Zahnärzte empfehlen, den Schnuller spätestens zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr abzugewöhnen. Im Laufe der ersten Jahre nimmt der Saugreflex immer weiter ab. Damit sinkt oft das Bedürfnis nach dem Nucki automatisch. Manche Kinder verzichten sogar automatisch auf den Schnuller. Schwierigkeiten bereitet die Entwöhnung von dem kleinen Tröster vor allem, wenn der Schnuller im Dauereinsatz war.
Wie kann ich den Abschied vom Schnuller erleichtern?
- Um den Schnuller abzugewöhnen, könnte man behutsam beginnen, die Dosierung langsam zu reduzieren –beispielsweise auf die Schlafenszeit.
- Vielleicht gibt es einen „tröstenden“ Ersatz für das Kind, z.B. ein geliebtes Kuscheltier, eine Schmusedecke oder ein kleines Spielzeug.
- Alternativ ist es möglich, dem Kind zu erklären, dass die Schnullerfee in den nächsten Tagen nachts kommt und den Schnuller mitnimmt, um ihn anderen Babys zu bringen. Dafür bringt die Schnullerfee aber ein kleines Geschenk als Ersatz, zum Beispiel ein Kuscheltuch oder einen kleinen Teddybären.
- Oder die Eltern sammeln mit den Kindern gemeinsam alle Schnuller ein und schicken sie an die Nuckifee, die dafür ein Paket zurückschickt. So bekommt das Kind das Gefühl, mit dem Loslassen etwas Gutes für andere Kinder zu tun.
- Eine weitere Idee ist es, die Schnuller bewusst mit dem Kind gemeinsam an ein Neugeborenes im Familien- oder Bekanntenkreis zu verschenken. Dieses symbolische Ritual könnte dem Kind helfen, denn es weiß jetzt, dass der Schnuller einem anderen Baby hilft
- Keine gute Lösung: Die Schnuller einfach zu verstecken. Sie sind ein wichtiger Begleiter in der ersten Lebenszeit. Deshalb sollten die Kleinen auch die Möglichkeit haben, ausreichend Abschied zu nehmen.
Eine schöne Idee aus Dänemark: Der Schnullerbaum
In Dänemark gibt es seit 1920 die Tradition des Schnullerbaums. Bei dieser kleinen Zeremonie im Familienkreis hängen Kleinkinder ihre Schnuller an den Schnullerbaum, der an einem öffentlichen Ort aufgestellt wird. Die Kinder erfahren, dass der Schnullerbaum jetzt auf die Schnuller aufpassen wird. Ist die Sehnsucht groß, dürfen die Kinder den Baum gemeinsam mit ihren Eltern besuchen. Mitgenommen wird der Schnuller aber nicht mehr.
Was ist, wenn das Kind den Schnuller zurückhaben will?
Das Kleinkind wird den geliebten Schnuller sicherlich vermissen. Aber es ist wichtig, diesem Bedürfnis nicht nachzugeben. Stattdessen wird empfohlen, mit den Kindern ein Ritual zum Trösten zu suchen, das kann der Teddybär sein oder das Einkuscheln in eine Decke. Wichtig ist, das Kind in dieser Phase einfühlsam zu begleiten. Wer den Schnuller zurückholt, vertagt das Problem der Entwöhnung nur.
Wichtig zu wissen